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  • AutorenbildBritta Lennardt

Der Eisberg

Aktualisiert: 14. Okt. 2022


Kennen Sie das? Sie sind bei einem angeregten Gespräch dabei. Vielleicht stellen sie sich jetzt einen Konferenztisch, die Kaffeepause oder ein Treffen mit Freunden vor. Egal. Eine Person führt das Wort, die anderen reagieren und ergänzen. Ihnen liegt die ganze Zeit etwas auf der Zunge. Sie würden gerne mitreden und etwas dazu sagen. Aber das Gespräch schreitet wie ein Pingpong-Spiel voran. Und Sie kriegen einfach nicht den Ball.

Woran liegt das? An Ihnen. Allerdings nicht nur. Doch Sie können etwas daran ändern. Der Schlüssel liegt in Ihrer inneren und äußeren Haltung.


DIE SPITZE

Eine Kommunikationssituation kann man sich vorstellen wie sie Spitze eines Eisberges. Der Moment, in dem wir miteinander reden, ist wie die kleine Spitze des Berges, die aus der Wasseroberfläche emporragt. Was man nicht sieht, ist das, was unter der Wasseroberfläche ist. Es ist da und es wirkt sich aus. Dieser untere Teil des Berges setzt sich zusammen aus meinen Instinkten, Gefühlen, Trieben, Erfahrungen und Traumata. Zusammengefasst: Meinem Unterbewusstsein.

Die Art und Weise, wie wir uns in Gesprächen verhalten, wird zu einem Großteil durch unser Unterbewusstsein bestimmt.

Geht es uns gut, sind wir gelassen, fühlen wir uns stark und wohl, können wir in Gesprächen kraftvoll reden und auch entspannt schweigen und anderen den Raum lassen - ihnen zuhören.

Ist das Bedürfnis gehört zu werden, besonders stark, äußerst sich dies unter Umständen in raumgreifender Rede. Eine Rede, die die Anerkennung sucht, in der der Kontakt zu den Zuhörenden verloren geht. Ich möchte gehört werden.

An anderen Tagen bekomme ich den Mund gar nicht auf. Ich bin verunsichert. Die Gesprächssituation ist vorüber und ich bin irgendwo zwischen frustriert und wütend. Verpasste Chance, verpasste Möglichkeit.

Was wäre nun hilfreich?


KÖRPERSPRACHE

Zunächst mal müssen wir uns daran erinnern, dass ein Großteil unserer Kommunikation nonverbal verläuft. So etwas ist ja immer schwer zu messen, aber der Sozialforscher Albert Merhabian will vor inzwischen bereits 60 Jahren heraus gefunden haben, dass das was wir sagen also unser Inhalt - nur mit 7 % dafür verantwortlich ist, dass er auch bei anderen ankommt. Viel wichtiger ist meinem Gegenüber meine Körpersprache und meine Stimme. Mein Gegenüber »liest« meinen Körper und horcht auf den Klang meiner Stimme. Hieraus entnehmen wir die entscheidenden Informationen.

Künstliche Intelligenz

Inzwischen gibt es übrigens faszinierende Untersuchungen darüber, wie man mithilfe von künstlicher Intelligenz Stimme, Körpersprache und Mimik treffsicher analysieren kann. Das ist unheimlich und faszinierend zugleich. Computer können Menschen sehr gut lesen. Sie können sich vorstellen, was das für die Kriminalistik zum Beispiel bedeuten könnte.

Wenn nun die Körpersprache so wichtig für die Kommunikation ist, dann sollten wir uns ihrer bewusster werden.


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