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  • AutorenbildBritta Lennardt

Das ABC der Körpersprache

Aktualisiert: 14. Okt. 2022




Sie reden gerade. Jetzt, wo Sie den Artikel lesen, sprechen Sie durch Ihre Haltung, Ihre Mimik, Ihre Gestik. Wir teilen uns stets unseren Mitmenschen mit, selbst wenn wir kein Wort verlieren. Die nonverbale Sprache zu erkennen und für sich nutzen zu lernen kann Kommunikation auf eine neue Ebene erheben, das eigene Verständnis und das anderer verbessern. „Aber wie?“ fragen Sie sich. Ich habe Ihnen mal die wichtigsten Punkte im ABC der Körpersprache zusammengefasst.


1. A -Aufrichtung

2. B -Blick

3. C -Charme


A -Aufrichtung

Eine einfache Übung: Stellen Sie sich einmal hüftbreit hin. Und nun stellen Sie sich vor, zwischen ihren Füßen entspringt ein goldener Faden dem Boden. Er geht durch ihre Körpermitte hindurch an der Wirbelsäule entlang, tritt am hinteren oberen Scheitelpunkt des Kopfes wieder aus und verbindet Sie mit dem Himmel. Und nun richten Sie sich an diesem Faden auf. Sehen Sie, wie dies Wirkung und Sichtbarkeit erhöht?

Das Gute ist: Durch diese Haltungsänderungen verschaffen Sie sich nicht nur mehr Präsenz und Aufmerksamkeit. Eine aufrechte Haltung wirkt auch auf ihr Unterbewusstsein. Die an der Aufrichtung beteiligten Nervenbahnen und Muskeln senden direkt Signale ans Gehirn. Sie suggerieren: Ich stehe sicher. Es geht mir gut. Das Gehirn reagiert mit der Ausschüttung eines Hormoncocktails, welches für Sicherheit und Wohlbefinden zuständig ist. Endorphin, Serotin, Dopamin u.a.

Experimentieren Sie mit dieser Aufrichtig einmal. Beim Einkaufen, im Sitzen und Stehen, in unterschiedlichen Gesprächssituationen - auch am Telefon. Sie werden überraschende Veränderungen feststellen.


B -Blick

Blickkontakt hat Macht. Er kann verunsichern und unterwerfen, und er stellt aber auch eine Verbindung her. Der Blickkontakt ist wie ein unsichtbarer Faden zu den am Gespräch beteiligten Menschen. Ein wacher und präsenter Blick führt dazu, dass die anderen gar nicht anders können, als Ihnen zuzuhören.

Menschen, die spüren, dass die Aufmerksamkeit der anderen langsam nachlässt, während sie reden, nutzen meist nicht diese ungeheure Kraft.

Über den Blickkontakt regeln wir übrigens auch die Hierarchien in unseren Gruppierungen. Und sagen Sie jetzt nicht, es gäbe keine Hierarchien. Überall dort, wo Menschen miteinander unterwegs sind, spielen sie auch Statusspiele. Aber das ist ein anderes, interessantes Thema.


C -Charme

Kommen wir nun zu C - dem Charme. Charme ist so ein schönes, altmodisches Wort. Heute sprechen wir häufiger von Charisma. Vielleicht denken Sie, wenn ich von Charme spreche an einen strahlend, schönen Menschen und denken sich: Das hat mit mir nicht viel zu tun. Doch. Hat es. Weil jeder und jede diesen Schalter in sich trägt. Diesen Schalter, mit dem wir das Licht in uns anknipsen können. Es bedarf nur einer bewussten Entscheidung. Ich lege den Schalter um und schon kann ich strahlen. Die Frage ist allein: Will ich das? Ein freundliches und offenes Gesicht ist attraktiv. Und Sie haben sicher davon gehört, dass attraktive Menschen im Leben erfolgreicher sind. - Aber bitte verstehen Sie mich nicht falsch: Es wäre furchtbar, würden wir uns nun alle hinter lächelnden Masken verstecken und aussehen wie in einer amerikanischen Romantikkomödie. Ehrlichkeit und Authentizität sind Eigenschaften, die sie vertrauenswürdig machen. Negativtät und Pessimismus hingegen nicht. Daher meine Empfehlung: Trainieren Sie Ihren Optimismus wie einen Muskel und lassen Sie Ihren Charme spielen.




SPRACHE

So, wenn wir nun das kleine ABC der Körpersprache beherrschen, können wir uns wieder dem Inhalt zuwenden.

Hierzu drei Tipps:


1. Schreiben Sie Ihre Gedanken auf Wissen Sie schon vor einem Treffen oder Meeting, dass Sie eine bestimmte Information gerne platzieren möchten, schreiben Sie den Gedankengang vorher nieder. Das zwingt Sie dazu, ihn klar zu fassen und sich deutlich auszudrücken. Das regelmäßige Verschriftlichen von Gedanken ist überhaupt ein gutes Mittel sie zu klären und die eigene Sprachfähigkeit wie ein scharfes Messer zu wetzen.


2. Untersuchen Sie ihre Wortwahl Die Sprache ist die Kulisse, vor der wir unsere Persönlichkeit inszenieren. Welche Worte wählen Sie? Sind in Ihrem Wortschatz viele Füllwörter enthalten? Die könnte man unter Umständen ... unter bestimmten Bedingungen ... eventuell ... bei aller Liebe ... einfach weglassen. Für mehr Klarheit! Sprechen Sie häufig im Konjunktiv? Man müsste mal, man könnte oder sollte...? Warum so unsicher und vorsichtig? Oder spielen die Worte »vielleicht« und »eventuell« eine große Rolle in Ihrem Wortschatz? Dann wundern Sie sich nicht, wenn am Ende niemand wirklich darauf eingeht, denn es war ja von Ihnen auch nicht so ernst gemeint. Es gibt eine kraftvolle Weise zu sprechen. Wählen Sie Ihre Worte mit Bedacht.


3. Lassen Sie sich Zeit Nehmen Sie sich Ihren Raum, wenn Sie sprechen. Die meisten Menschen genießen es, wenn jemand in Ruhe einen Gedankengang mit einer entspannten Haltung und sonoren Stimme ausführt. Auch die berühmte äh-Falle die bei manchen Menschen zu einem furchtbar enervierenden Sprechstil führt, ist vor allem auf die Angst vor Pausen zurück zu führen. Machen Sie eine kleine Pause. Eine Pause die deutlich macht, dass Sie noch nicht fertig sind. Atmen Sie! Das Gegenüber wird an Ihren Lippen hängen.


ZUSAMMENFASSUNG

Eine schöne, balancierte Ausgewogenheit in Gesprächen entsteht nicht über Nacht. Und natürlich ist sie nicht nur von uns, sondern auch entscheidend von der Kommunikationskunst der andren am Gespräch beteiligten Menschen abhängig. Allerdings: Veränderungen geschehen am leichtesten durch eigenes Lernen. Nehmen Sie sich Zeit, eine neue innere und äußere Haltung beim Reden einzuüben. Sie werden sehen: Ihre Gespräche kommen in ein gutes Gleichgewicht. Und irgendwann sind Sie problemlos am Ball.

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